Warum eine günstige Ausgangsposition den Unterschied macht
Artikel aus der GIBB-Ausgabe vom 01.03.2025
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Putten ist ein Spiel der Präzision, bei dem jede Nuance der Technik eine große Rolle spielt. Den Ball mit der richtigen Geschwindigkeit und Richtung zu spielen ist stark von der Ausgangsposition (Setup) abhängig. Eine funktionale Ausgangsposition ist zudem entscheidend für die Konstanz beim Putten. In diesem Artikel erläutere ich verschiedene Ausprägungen der Ausgangsposition und deren eventuellen Einflüsse auf die Bewegung.
Das Setup beim Putten ist viel einflussreicher als die Ausgangshaltung beim langen Spiel. Das liegt insbesondere am kleineren Bewegungsumfang. Ist beispielsweise der Schlägerkopf beim Ausholen durch ein ungünstige Armhaltung nach „außen“ weggenommen, gibt es so gut wie keine Chance mehr geben den Schwungbogen zu korrigieren.
Die Ausgangsposition beim Putten umfasst mehrere Schlüsselaspekte, darunter Position der Körperwinkel, Parallelität der Körperlinien, Abstand zum Ball und Ballposition. Diese Auflistung ist nicht vollständig und durch meine Präferenz sortiert. Jeder dieser Aspekte spielt aber eine entscheidende Rolle bei der Genauigkeit und Konstanz des Puttens.
Mit Körperwinkel sind die Beugungen einzelner Gelenke und damit die Neigung der dazugehörigen Körpersegmente gemeint. Diese betrachtet man idealerweise von der Seite. Die mittlere Position in Abbildung 1 ist die durchschnittlich am häufigsten genutzte Position erfahrener Top-Spieler. Von den äußeren Positionen ist abzuraten.
Spieler mit hohem Kontrollzwang neigen eher zu stark gebeugten Körperwinkeln (rechte Position). Kurze Distanzen werden mit dieser Haltung eventuell noch erfolgreich gespielt. Mittlere und lange Distanzen sind aus dieser Haltung kaum möglich. Wählen Sie daher die mittlere Position. Sie ist am funktionalsten für alle Distanzen.
Mit Körperlinien ist die Schulter-, die Becken, die Fuß- und die Unterarmparallelität zur Ziellinie gemeint. Diese Parallelität ist ein kritischer Faktor für eine erfolgreiche Puttbewegung. Eine parallele Ausrichtung hilft beim Zielen, der generellen Schwungrichtung sowie dem Schwungbogen. In der folgenden Abbildung ist ausschließlich der Schultergürtel rotiert. Stellen Sie sich beispielhaft auch noch Beckenrotation und eine versetzte Fußposition vor. In Kombination kann da ein sehr verdrehter Körper bei herauskommen.
Abb. 2 Schulterrotation Die rechten Fehlhaltungen (nach links verdreht / offen) sind häufiger zu sehen. Das kann unteranderem am Blickverhalten zum Ziel liegen. Aus dieser Position wird der Schläger fast immer nach „außen“ weggenommen. Eine Schwungrichtung nach links ist dann nur noch durch eine geöffnete Schlagfläche zu kompensieren. Die Richtungsgenauigkeit leidet darunter genauso wie die Längenkontrolle. Mit dieser Kombination bleiben Bälle gerne zu kurz.
Mit Abstand zum Ball ist die Distanz zwischen Fußspitzen und Ball gemeint. In der mittleren Position liegt der Ball ca. 28 cm weg. Das ist bei durchschnittlicher Körperlänge ideal. Bei längeren Spielern ist er eher weiter weg und bei kürzeren Personen eher näher dran. Die zwei linken Positionen findet man häufiger bei Spielern mit Streben nach Kontrolle. Wie schon bei Abbildung 1 erwähnt, neigt der Spieler mit Kontrollzwang zu engen und gebeugten Positionen. Die mittlere und die rechten Positionen sind bei besseren Spielern zu finden. Diese haben dann die Augen in der Tendenz über bis leicht innerhalb des Balles. Links steht der Putter auf der Spitze und rechts dementsprechend auf der Verse.
Mit Ballposition ist der Versatz von der Körpermitte nach rechts (weg vom Ziel) oder links (hin zum Ziel) gemeint. Idealerweise steht der Putter zentral und damit ist die Balllage etwa eine bis anderthalbe Ballbreite links der Mitte. Das unterstützt eine leichte Aufwärtsbewegung des Putters durch den Treffmoment. Wenn dann auch noch die Hände leicht vor dem Schlägerkopf sind, ist ein früher Roll des Balles möglich.
Abb. 4 Ballposition In der linken Position (Ball sehr weit rechts / weg vom Ziel) wird der Ball höchstwahrscheinlich in einer Abwärtsbewegung getroffen. Das kann zu einem ungünstigen negativen Launch führen und der Ball fängt an zu springen. Das ist schlecht für Distanz- und Richtungskontrolle. Bei der rechten Position (Ball sehr weit links / hin zum Ziel) ist es umgekehrt und der Ball wird wahrscheinlich zu sehr in der Aufwärtsbewegung getroffen. Zudem geht eine Balllage sehr weit links auch häufig mit „geöffneter“ Schulter und Armposition einher. Das wird, wie bereits bei der Parallelität der Körperlinien erwähnt, schwer mit der Richtungskontrolle.
Eine funktionale Ausgangsposition minimiert das Risiko von Fehlern, die durch ungünstige Haltung oder Ausrichtung verursacht werden. Indem Sie sicherstellen, dass alle Elemente der Ausgangsposition korrekt sind, reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit von Fehltreffern und verbessern die Genauigkeit Ihrer Putts. Wenn Sie sich Ihrer Ausgangsposition bewusst und sicher sind, werden Sie mehr Vertrauen in Ihre Puttfähigkeiten haben. Dieses Vertrauen überträgt sich auf den Schlag und reduziert die Nervosität und Anspannung, die zu Fehlern führen können. Sie können sich besser auf den Schlag konzentrieren und die richtige Technik anwenden. Die Bedeutung und Wichtigkeit einer funktionalen Ausgangsposition beim Putten im Golf kann nicht genug betont werden. Sie ist die Grundlage für Konsistenz, Vertrauen und Genauigkeit im Putten. Indem Sie ihre Haltung, Ausrichtung, Griff und Ballposition verbessern, können sie ihre Puttfähigkeiten erheblich steigern und ihre Gesamtleistung auf dem Grün verbessern. Eine solide Ausgangsposition ist der Schlüssel zu erfolgreichen Putts und letztendlich zu niedrigeren Scores und einem besseren Golferlebnis.
Um die Ausgangsposition beim Putten zu verbessern, können Sie folgende Übungen und Techniken anwenden:
Spiegelübung: Verwenden Sie einen Spiegel zwischen Fußspitzen und Ball, um Ihren Abstand zum Ball und die Parallelität der Schultern zu überprüfen.
Ballposition: Üben Sie, den Ball leicht vor der Mitte Ihrer Standposition zu platzieren, um sicherzustellen, dass der Putterkopf den Ball beim Durchschwung ein wenig aufwärts trifft.
Körperwinkel: Lassen Si sich beim Putten von der Seite fotografieren und überprüfen Sie so Ihre Körperwinkel. Vergleichen Sie diese mit den Positionen in Abbildung 1
Viel Erfolg beim Training
Ihr Rolf Kinkel
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