Artikel von Rolf Kinkel – AimPoint und Putting Coach
Super, Du hast es in “Regulation“ auf das Grün geschafft. Also mit einem Schlag beim Par 3, mit zwei beim Par 4 und mit drei beim Par 5. Auf der Tour heißt die Quote “GIR“ (green in regulation) Es ist eine der wichtigsten und wertvollsten Statistiken. 14 Grüns sind ein sehr guter Wert, sieben Grüns eher bescheiden. Wer bei diesem Wert vorne liegt, hat Top-Platzierungen gepachtet. Zum Gewinn des Turniers, muss allerdings jetzt noch die Puttquote stimmen.
Auf modernen Plätzen sind die Grüns ca. 30 Meter tief und ca. 20 bis 25 breit. Bei den getroffenen Grüns liegt der Amateur daher im Durchschnitt zwischen 10 und 15 Meter von der Fahne weg. Selbst Jim Furyk hat bei seiner 59er Runde im Schnitt 9,5 Meter von der Fahne entfernt gelegen. Das ist keine Einlochdistanz und wer den ersten Putt jetzt nicht “tot“ legt, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Bogey vom Grün. Das gilt es zu verhindern, denn je weiter du nach Deinem ersten Putt weg liegst, umso geringer die Einlochwahrscheinlichkeiten. Solltest Du das Grün verfehlen, muss der Annäherungsschlag mindestens 150 cm an die Fahne, um eine halbwegs vernünftige Einlochwahrscheinlichkeit zu erreichen.
Wie Du aus der Tabelle gut erkennen kannst, sinkt die Einlochwahrscheinlichkeiten rapide mit größer werdender Distanz zum Loch. Bei zwei Meter liegt sie schon nur noch bei 60% auf der Tour. Der Amateur kann getrost von weniger als einer 50/50 Chance ausgehen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Dein erster Putt so dicht wie möglich an das Loch muss. Die sogenannte „Make-Zone“ liegt also unter 90 cm. Diese gilt es beim ersten Putt zu erreichen.
Versuche diese Überlegung in Dein Puttraining als Bewertungskriterium für die Distanzkontrolle aufzunehmen. Ein kleines Beispiel dafür: Ein 15m Putt liegt akzeptabel 1,5m von der Fahne und gut im 0,75m Bereich. Dabei ist es egal ob zu kurz, zu lang, rechts oder links. Dein Putter kann hierfür als Maß dienen. Er ist in der Regel zwischen 80 und 90 cm lang. Also ein Distanzputt, der in einen Radius Deiner Putterlänge zur Ruhe kommt, finde ich gut.
Das hört sich nicht so schwer an? Dann probiere das mal aus: Gehe mit einem Ball auf das Puttinggrün. Jetzt solltest Du Distanzen über acht bis hin zu 15 Meter spielen. Am besten im ständigen Wechsel der Distanzen und gerne auch bergauf, auf einer Ebene und bergab variieren. Wenn Du Dich etwas an den Touch und den Rollwiderstandes des Grüns gewöhnt hast, spiele 30 Putts in den oben genannten Distanzen als Wettbewerb gegen Dich selbst oder einem Mitspieler. Dabei bitte immer für jeden neuen Putt eine andere Distanz und ein anderes Ziel wählen. Es wird nicht zu Ende geputtet. Es geht ausschließlich darum, in die „Make-Zone“ zu kommen. Nimm Deine Putterlänge dafür als Referenz. Liegt der Ball innerhalb der Putterlänge ist alles gut. Außerhalb wird es fordernd für den nächsten Putt. Zielvorgabe ist mindestens die Hälfte, besser zwei Drittel der Putts so abzulegen. Leistungsgolfer schaffen sogar dreiviertel oder mehr der Putts in die Zone
Das kann an unzureichender Längeneinschätzung, unglücklichen Rhythmus, schwierigem Beschleunigungsverhalten oder unpassenden Schwunggrößenverhältnissen liegen. Intuitives Putten wäre grandios. Ohne Nachdenken, einfach nur aus dem Gefühl heraus gut zu Putten ist ein Traum und immer Ziel eines jeden Trainings. Gelingt aber leider nicht vielen. Da hilft ein systematischer Unterbau. Folgende Maßnahmen unterstützen Dich dabei.
1. Entfernung schätzen lernen, beziehungsweise Distanzen kategorisieren:
In Schritten, in Meter oder meinetwegen auch in Konfektionsgrößen (XS,S,M,L,XL,XXl).
2. Rhythmus finden und beibehalten:
Gleichmäßige Zeiten und Zeitverhältnisse im Schwung trainieren. Das geht mit Metronom oder mit innerlichem Selbstgespräch, bei dem zum Beispiel Silben oder Worte aneinandergereiht werden.
3. Gleichmäßige Beschleunigung:
Weder übermäßiges Beschleunigen noch Abbremsen der Bewegung ist hilfreich. Besonders gut geht das, wenn die Schwunggrößen (Rückschwung und Durchschwung nach dem Treffmoment) ähnlich groß sind.
4. Unterschiedliche Aushollängen für verschiedene Distanzen ansteuern:
Mindestens vier verschiedene Aushollängen solltest Du ansteuern können. Größer werdende Distanzen erfordern größer werdende Aushollängen bei gleichbleibendem Rhythmus und Beschleunigung. Übe 20cm, 30cm, 40cm und 50cm große Aushollängen und bringe diese mit Distanzen auf ebener Fläche in Verbindung
Sollte Dir ein solches Training alleine schwerfallen, unterstütze ich Dich gerne dabei.
Rolf Kinkel / Putting Experte und AimPoint Coach / www.golfstarpalais.com
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